Monatstexte Archiv

Monatstext für April 2025

Es gibt die steinigen Wege und es gibt die Blütenwege. Es gibt die an Dürre zerbrochenen Wälder und es gibt die summenden Blütenbaumkronen. Es gibt das Mit den Zähnen knirschen und das Stakkato des Spechts in seinem Hoheitsgebiet. Es gibt das heilende Herzfeuer tief innen und das Kanonen-feuer von fern. Es gibt das Wippen der Bachstelze und das auf Grund gelau-fene Boot im durstenden Fluss. Es gibt das Blütenauge an seinem Stamm-platz und das weinende Auge auf der Flucht. Und in all dem blüht ein Wort, das mit den Bienen auf Futtersuche fliegt und über Herzränder wächst: Hoffnung, hope, espoir. Maryse Bodé

Monatstext März 2025

Frühlingseinladung: Das Unterholz verlassen, das Winterschweigen und mit ersten Buschwindröschen am Waldrand in etwas hinüberlauschen, das wie Hoffnung daher kommt, wie blauer Wind aus unbeschwerten Tagen. Sich auf vergrasten Wegen auch einmal ins Ungewissen hinüber verneigen und mit dem Ruf des Stars Einladung sein an Menschen die wir uns mit Frühling näher ans Herz holen. Wie auf Geheiss ferner Stimmen die Enge in neues Blühen verwandeln, um auch in Chaoszeiten gemeinsam neues Sein zu streuen. Verschlüsselte Botschaften wachsen uns bereits an den Himmel und regnen sich über uns aus. Maryse Bodé

Monatstext für Februar 2025

IMBOLC: Grosse transformative Kräfte wachsen uns aus der Wintertiefe ins Herz, lassen uns höher schwingen. Lichtatem verbindet sich mit neuen Schritten in Achtsamkeit. Und bald sind auch Blütenmeere neu in uns erwacht, erschaffen Zonen aus Lockruf und Antwort. In hellhörigem Schauen nähren sie uns wunderbar. Sonnenfunken rieseln herab, legen sich uns in Umarmungen, die befreien. In unserer Verneigung verweben sich Gegensätze zu Tanz im All-Einen. Und immer neu hältst du deine Hand in meine Richtung und ich halte meine Hand in deine Richtung und irgendwo fällt Licht auf Atem, wird blauer Fluss, grosser Strom. Maryse Bodé

Monatstext Januar 2025

BEWEGT: Ein- und Ausatem, ein Flügelpaar, Fülle und Leere, ein Strömen hin und her. Auch zu kalter Zeit eingerollt im Atem, wie in einem sommer-warmen Ährenfeld, und wieder ausgespannt zwischen die Sterne, den Fuss auf Schneepelz gesetzt, das Herz am Puls des Glitzerbaums. So gehen wir zeitlos. Gespannt in die Extreme sind wir in und ausserhalb der Zeit im Spiel, im Tanz der Formen. Geduckt und Sprung, geduckt und Sprung und Herum-wirbeln durch das innere Himmelszelt. Maryse Bodé / Aus meiner neuen Buchpublikation "Sonnenton reisst die Himmel auf", dendron verlag.

Weihnachtstext 2024

Wieder einmal die Innenseite der Worte bewohnen, Worte der Stille in denen wir neues Licht, Wärme und einem Hoffnungsschimmer finden. In tiefer Nacht Sternengefunkel in die Wortklause einbringen, wie in eine Scheune, wo Tier & Mensch, manchmal sogar ein Engel Nahrung finden und das Herz in leise Klänge gehüllt sich im Lauschen geborgen fühlt. Für einmal die Stille sprechen lassen, denn sie gibt dem Wortinnern jenen Glanz, der die dunklen Worte, die Schmerzworte und die Klageworte tief innen besänftigt und heilt. Dann kommt der Weihnachtsgedanke ohne grosse Worte aus und leise Worte leuchten ganz von Innen. Maryse Bodé/ Bild: Manuel Kleinert 1998

Monatstext Dezember 2024

Dezemberengel: Vor wenigen Tagen mit dem Wind auf einem kreisrunden Herbstteppich unter einer Baumnacktheit getanzt. Über Nacht dann plötzlich Schnee. Darin hell schimmernd eine Spur, die Raum um Raum öffnet, bis im Schauen die Innen-und Aussenszenerie ineinander stürzen und Einer mit Stern auf der Stirn in den Wiesen steht, mit blühendem Herz und einem Glanz in den Augen, der auf uns überspringt und Klang wird unter offenem Himmel. Maryse Bodé/Kraftplatz Engelberg

Monatstext für November 2024

Wo das Licht hingeht: Jetzt die langen Schatten bewohnen, das flache Sonnenflirren in goldenen Bäumen, das blaue Band der Abendluft und mit den Nebeln der frühen Nacht ins Schweigen sinken, in die Klarheit, die im Wissen der Herzmitte wacht. Jetzt die Fessel aus Zweifel und Zähmung lösen, das enge Netz, das uns in Raum und Zeit verstricken will und sich das Wort des Wiederfindens geben. Wer jetzt über die Dunkelheit hinweg liebt, weiss wo das Licht hingeht und geht mit ihm. Maryse Bodé

Monatstext Oktoberneumond 2024

Herbstneumond/Tanzteppich vertikal: Unter dem Gewölbe des Lichts, wo sich Zeit und Raum ans Universum lehnen, dort zwischen tiefsten Tiefen, höchsten Höhen, werden wir entblösst, im Herbstlicht gebadet und im Duft letzter Rosen vom Kosmos ausbalanciert. Etwas in uns greift den Lichtton neu, wiegt das Geheimnis im Herzkern. Und das Schauen, sonnenhaft, fällt mit dem Lichtstrahlenplissee in die Leuchtbuchen: Tanzteppich vertikal. Copyright Maryse Bodé / 29.9.24

Herbstbeginn 2024

Chaos jetzt, breitfächerig bloss gelegt, lockert das Auge auf, macht durchlässig und weit und in den vielen Fragen, zögernd noch ins Leere gesprochen, erwacht feurig die Antwort. Sie holt das Ohr ins flatternde Herz, lässt stillstehen, was Lüge ist und Gier. Und die Schweigeminute, im ersten Zorn. dreifach übers Wasser gespuckt, wird tausendfach gestreutes Gebet, das im Schmelztiegel Welt neue Glut gebärt, Bewusstseinsstrom fürs Weitergehen, damit sanft und doch unbändig stark der Kosmos auf neuen Ebenen in unseren Herzräumen erwacht. Maryse Bodé

Monatstext für September 2024

Karawane des Lichts: Schau, über dem Berg gleissendes Licht. Lässt im zarten Blau Wolkenaugen leuchten. Sie erzählen von herausgehoben sein aus Schwerem und Verlust. Sie fahren mit uns über jene Himmel, wo Tiefinniges und Umarmung haust und die Karawane des Lichts uns geheimnisvoll in neue Zonen des Urlebendigen begleitet. Maryse Bodé Aus: "Wie hochgeworfenes Licht"
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